Die Kapelle ist ein lebhaftes Heiligtum und ein Wallfahrtsort. Der Altar der heiligen Rita von Cascia zieht zahlreiche Gläubige an, die Blumen bringen, Lämpchen anzünden oder Gebetabsichten ablegen.
Die Kapelle Notre-Dame des Guten Rats wurde am Anfang des 20. Jahrhundert für die Schwestern des Cénacle gebaut und unter den Schutz von Notre-Dame des Guten Rats gestellt. Im Jahre 1927 hat F. Charrière den heiligen Justinus als Schützer seines Werkes gewählt. In den Sechzigerjahren Jahren haben die Augustinerbrüder die Kapelle erneuert und haben einen Platz für die heiligen Beschützer der Institution reserviert: Justinus (Seitenaltar), Monika (Kirchenfenster), Rita (Seitenaltar).
Die Kapelle ist ein lebhaftes Heiligtum und ein Wallfahrtsort.
Der Altar der heiligen Rita von Cascia zieht zahlreiche Gläubige an, die Blumen bringen, Lämpchen anzünden oder Gebetabsichten ablegen. An der wöchentlichen Messe vom Donnerstag um 8.00 Uhr nehmen etwa 40 Personen teil. Für das Fest der heiligen Rita am 22. Mai kommen etwa 400 Pilger aus der ganzen Schweiz.
Neben den üblichen Messen und Zeremonien ist die Kapelle ein Ort des Gebets und der Meditation, der jederzeit stark besucht wird. Sehr selten ist die Kapelle leer. Bewohner der Cité St-Justin oder Personen von ausserhalb kommen, um sich dort zu besinnen. Mehrere Priester, Stipendiaten des Werkes, Studenten oder Professoren der Universität kommen, um im Oratorium neben der Sakristei die Messe auf Französisch, Deutsch oder in ihrer Sprache mit einigen Landsleuten zu feiern.
Die Kapelle steht auch vielen Gruppen für die Eucharistie, die Vesper oder für Momente der Meditation und Anbetung offen.
Personen mit vietnamesischer Herkunft feiern für gewöhnlich die Karwoche in der Kapelle. Ebenso versammeln sich afrikanische Gruppen, um bedeutende Ereignisse wie Taufe, Heirat oder Tod von Angehörigen zu feiern.
Justinus wurde um das Jahr 105 in Sichem, dem heutigen Nablus in Palästina, in einer heidnisch-griechischen Familie geboren. Schon in seiner Jugend war er besonders an der Erkenntnis der Wahrheit interessiert. Im Studium befasste er sich intensiv mit allen damals bekannten philosophischen Systemen, aber keine Lehre konnte ihn wirklich überzeugen. Eines Tages stiess Justinus auf die Schriften der jüdischen Propheten sowie die Lehre des Alten und Neuen Testaments, und er fand bald Zugang zur Lehre Christi. Er liess sich taufen und verkündete von da an überall, wo er hinkam, das Evangelium.
Justinus verfasste zahlreiche aufsehenerregende Schriften, in denen er das Christentum glühend verteidigte und mit denen er die Heiden bekehren wollte. Immer wieder erhob Justinus seine Stimme gegen die Christenverfolgungen. Öffentlich klagte er die Häscher an und verdammte sie. Dies sollte dem angesehenen Gelehrten schliesslich selbst zum Verhängnis werden. Zusammen mit sechs Schülern wurde Justinus verhaftet und in den Kerker geworfen. Dort zwang man die Gefangenen, den Götzen zu dienen. Als sie sich weigerten, wurden sie gegeisselt und danach öffentlich enthauptet. Das Todesjahr war 165.
In seinem „Dialog mit dem Juden Tryphon“, das auf einem zweitägigen Gespräch mit einem Juden beruht, versuchte Justinus einen Brückenschlag zwischen dem Christentum und dem Judentum.
Die Mutter des heiligen Augustinus wurde im Jahr 332 in Tagaste in Afrika gebohren. Ihre christlichen Eltern vermählten sie mit dem heidnischen Beamten Patritius, einem jähzornigen und unbeherrschten Mann.
Sie gebar zwei Söhne, Aurelius Augustinus und Navigius, sowie ein Mädchen namens Perpetua. Mit inniger Liebe erteilte sie ihren Kindern eine christliche Erziehung.
Augustinus, der Erstgeborene, war sehr intelligent, zeigte aber schon frühzeitig einen Hang zu Eigensinn und Leichtlebigkeit. Monika bereitete Augustinus für die Taufe vor, aber sie schob den Tag immer wieder hinaus. Der Grund ihres Zögerns war sicherlich der Einfluss ihres Gatten, aber auch das Verhalten des Knaben selbst.
Als er mit siebzehn Jahren auf die Universität nach Karthago zog, bemerkte sie, dass Augustinus sich immer tiefer in ein ausschweifendes Leben verstrickte. Monika hörte dennoch nicht auf, für ihren Sohn zu beten, und immer wieder suchte sie Augustinus auf und erteilte ihm strenge Ermahnungen.
Monikas Gebete wurden endlich erhört. Nach vierzehnjährigem Beharren in der Irrlehre fand Augustinus zur Wahrheit Christi zurück und liess sich zu Ostern 387, von Ambrosius taufen. Augustinus begleitete seine Mutter nach Ostia, von wo aus sie wieder nach Nordafrika reisen wollte. In Ostia wurde sie jedoch schwer krank und starb schon nach wenigen Tagen, im Oktober 387.