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Blätter Juni 2025

GENIE DES CHRISTENTUMS 15/18

Der Skandal des Kreuzes

Pater Bruno Holtz war während Jahrzehnten eine der Stützen des Justinuswerkes in Freiburg und Genf. Kurze Zeit vor seinem Tod im Februar 2012, hat Pater Bruno Holtz eine Serie von 18 „Bildern“ geschrieben, um das Leben und Denken des christlichen Philosophen des zweiten Jahrhunderts, des Heiligen Justinus, Patron unseres Werkes, allgemein bekannt zu machen. In dieser 15. Episode spricht Justinus über die Bedeutung des Todes Jesu am Kreuz.

Im Dialog mit Tryphon spricht Justinus mehrmals über den Kreuzestod Jesu. Tryphon zitiert das Wort des Buches Deuteronomium, wo gesagt wird, dass am Kreuz zu sterben, ein Fluch sei. Justinus antwortet ihm, dass das Kreuz, der Tod von Christus am Kreuz genau das Ereignis ist, welches die Menschheit von der Sünde und dem Tod befreit.

Moses’ Gebet mit ausgestreckten Armen, das den Hebräern den Sieg brachte, ist ein Zeichen für den Sieg, den Christus durch seinen Tod am Kreuz errungen hat. Der Baum des Lebens im Paradies ist die Ankündigung des Lebens, das Christus den Menschen durch den Baum des Kreuzes schenkt. Justin sagt weiter, dass das Holz der Arche, das Noah und seine Familie rettete, ein Zeichen des Heils für die Menschheit ist, das durch das Holz des Kreuzes erlangt wurde.

Aber das wichtigste Zeugnis der Prophezeiung aus dem Alten Testament ist für Justinus der Psalm 21, den er Satz um Satz analysiert und ihm acht Kapitel seines Dialogs mit Tryphon widmet.

Es ist Christus, der am Kreuz hängend sagt: «Mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Von Christus heißt es: «Ich bin ein Wurm, kein Mensch, von den Leuten verspottet, vom Volk verworfen. Jeder, der mich sieht, verspottet mich, sie kichern und schütteln den Kopf.» Und weiter: «Er verließ sich auf den Herrn: Er soll ihn erlösen! Er soll ihn retten, da er sein Freund ist!».

Die Analyse geht weiter: «Ich bin wie Wasser, das sich ergießt; alle meine Glieder zerfallen. Mein Herz ist wie Wachs, es schmilzt mitten in meinen Eingeweiden. Meine Kraft ist verdorrt wie Lehm, meine Zunge klebt an meinem Gaumen“. Und weiter: «Diese Leute schauen mich an. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.» Justin beendet die Analyse des Psalms mit dem Lobpreis Gottes, der den letzten Teil des Psalms bildet.

Ein weiteres Ereignis, das Justin anspricht, um die Errettung, die durch das Kreuz erworbene Heilung zu bezeugen, ist die eherne Schlange, die auf einem Stab aufgerichtet war und die die von Schlangen gebissenen Hebräer anschauen mussten, um geheilt zu werden. Der Schaft ist für Justin das Holz des Kreuzes, die Schlange der gefallene Engel, der es geschafft hat, Adam und Eva zu Fall zu bringen. Hinter der Schlange zeichnet sich für Justin der Leib Christi ab, der den Tod besiegt hat.

Unter den vielen anderen Verweisen sei noch ein kurzer Text aus dem Propheten Jesaja erwähnt: «Ich sprach: Hier bin ich, zu den Völkern, zu denen, die meinen Namen nicht anrufen. Ich habe meine Hände ausgebreitet den ganzen Tag über ein Volk, das untreu und widersprüchlich war, über die, die nicht auf einem guten Weg wandelten, sondern in Folge ihrer Sünden.»

Die Kreuzigung von Diego Velasquez um 1632