Der Oktober steht im Zeichen der Weltkirche, ihrer Mission und ihrer grössten Solidaritätsaktion weltweit. Im Mittelpunkt des diesjährigen Monats der Weltmission steht das Gleichnis Jesu vom Hochzeitsmahl und die Solidarität mit den Christen in der Demokratischen Republik Kongo.
In diesem Jahr konzentriert sich die Kampagne auf die Demokratische Republik Kongo. Das Land ist der zweitgrößte Staat Afrikas und das Land mit den meisten Katholiken auf dem Kontinent. Auf einem Gebiet, das etwa 56-mal so gross ist wie die Schweiz, leben schätzungsweise mehr als 100 Millionen Menschen, darunter bis zu 45 Millionen Katholiken. Das Land im Zentrum Afrikas, das 1960 seine Unabhängigkeit von Belgien erlangte und von 1971 bis 1997 Zaire hieß, ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 200 Ethnien.
«Wir leiden darunter, dass sich die Welt eingehend mit den Konflikten in Europa und im Nahen Osten beschäftigt, das Leiden der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo aber weitestgehend ignoriert», meint Willy Ngumbi Ngengele, Bischof von Goma im Osten des Landes. Bischof Ngumbi übertreibt nicht, wenn er sagt, dass die Zukunft seines Landes auf dem Spiel steht. Die Situation in seiner Region, in Nord-Kivu, ist dramatisch. Seit November 2022 kommt es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Rebellengruppen und der kongolesischen Armee, durch welche hunderttausende Menschen entwurzelt und vertrieben werden. Riesige Vertriebenenlager, in denen Menschen unter unwürdigsten Bedienungen zusammengepfercht hausen, zeugen davon.
Eines dieser Vertriebenenlager liegt in der Ortschaft Kanyaruchinya 12 Kilometer nördlich der Provinzhauptstad Goma. Heute leben hier rund 150.000 Menschen. Sie hausen unter unwürdigsten Bedingungen, in Zelten von 4×2 m – oft bis zu acht Personen, darunter viele Kinder. Die hygienische Situation ist katastrophal, die Versorgung mit Trinkwasser fällt oft aus und Brennholz zum Kochen und Heizen ist rar. Darüber hinaus kämpft das Lager mit ständiger Überbelegung, einer hohen Zahl an Diebstahlsdelikten, ausufernder sexueller Gewalt und Prostitution.
Die Pfarrei zur Hl. Therese vom Kinde Jesu in Kanyaruchinya nimmt sich seit mehr als zwei Jahren der Kriegswaisen aus dem Vertriebenenlager an. Die Pfarrei weiss, dass diese Kinder ohne Hilfe keine Zukunft haben. Sie hat daher ein Projekt entwickelt, das sich an jeweils 150 stark traumatisierte Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren richtet. Dieses umfasst in Form eines Ferienlagers Erholungsangebote inklusive schulischer und psychischer Unterstützung. Missio Schweiz unterstützt dieses Projekt. Nähere Infos dazu finden Sie auf unserer Website www.missio.ch.